Klassenfahrt 10e
Vom 29.04. bis 02.05.2024 unternahmen wir, die Klasse 10e, eine Bildungsreise nach Dessau in Sachsen-Anhalt. Ursprünglich als Tagesreise nach Torgau gedacht, wurde daraus im Verlauf der weiteren Planung dann doch eine mehrtägige Unternehmung. Weshalb Torgau? Im Deutschunterricht lesen wir gerade das Buch „Weggesperrt“ von Grit Poppe. Ort der Handlung ist der geschlossene Jugendwerkhof Torgau in der ehemaligen DDR, der Einzige seiner Art. Doch dazu später mehr.
Erstes Ziel unserer Reise war das Technikmuseum „Hugo Junkers“ in Dessau. Hier sind einige der bedeutendsten Flugzeugentwicklungen der Luftfahrt ausgestellt, so zum Beispiel die F 13, das erste Ganzmetallflugzeug der zivilen Luftfahrt, oder die berühmte Tante Ju 52. Daneben gab es noch viele weitere Exponate, die man zunächst nicht mit dem Namen Junkers verbinden würde. Das Kalorimeter zum Beispiel, ein Gerät zur Bestimmung des Heizwertes von Gasen und ein Nebenprodukt des Motorenbaus, war der Ausgangspunkt für viele weitere Produkte wie Gasbadeöfen und Gasthermen.
Am nächsten Tag ging es dann nach Torgau. Durch die Lektüre hatten wir schon eine gewisse Vorstellung, was uns hier erwarten würde. Der erste Eindruck war jedoch aufgrund der nach der Wende erfolgten Renovierung des Gebäudes ein anderer. Erst mit der Zeit und mit zunehmendem Eintauchen in die Ausstellung stellte sich wieder die schon bekannte Bedrückung ein. Besonders eindrucksvoll waren die Einzelschicksale, die aufgrund der teilweise einsehbaren Akten gut nachvollziehbar waren und daher auch besonders nachhaltig auf uns wirkten. Auch wenn heute für uns nicht alles perfekt läuft und wir gern auch einmal meckern, es gab aber eben auch ganz andere Zeiten und das darf nie in Vergessenheit geraten.
Zusammenfassend eine kleine, aber feine Ausstellung, die man einmal gesehen haben sollte. Den Tagesabschluss bildete auf dem Weg zur Jugendherberge ein kurzer Shopping-Aufenthalt in Leipzig.
Am Mittwoch besuchten wir die Wiege der Reformation, die Lutherstadt Wittenberg. Die 95 Thesen sind wohl jedem Schüler hinlänglich bekannt. Zunächst begegneten wir aber nicht Luther, sondern dem berühmt-berüchtigten Anzeigenhauptmeister. Ohne Strafzettel, aber mit einem Selfie in der Tasche startete dann vor der Schlosskirche die Stadtführung, die uns recht kurzweilig in die wichtigsten Eckpunkte Wittenbergs und der Reformation einwies.
Nach einer sehr leckeren Stärkung beim Italiener stand noch das Asisi-Panorama auf dem Programm, welches Geschichte wirklich erlebbar machte. Aufgrund der Größe und der 360 ͦ -Form trittst du praktisch in das Gemälde. Ein simulierter Tag-Nacht-Rhythmus und eine passende Geräuschkulisse unterstreichen den plastischen Eindruck, so dass wir eine gute Vorstellung bekamen, wie es zu Luthers Zeiten in Wittenberg zuging. Auf dem Weg zum Bahnhof ging es noch am Hundertwasserhaus vorbei, womit ein ziemlich anstrengender Tag zu Ende ging. Die Abende verbrachten wir meistens gemeinsam, oft am Ufer der nahe gelegenen Elbe. Im Schein der untergehenden Sonne sprachen wir über die Erlebnisse des Tages, besonders nach Torgau bewegten uns doch noch einige Gedanken, die nach einem Austausch verlangten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Klassenfahrt sehr bildend und dennoch entspannt war. Wir unternahmen vieles und die Tage waren gefüllt. Am interessantesten war der Ausflug nach Torgau, da dort so viele Erinnerungen an die DDR erhalten waren und wir dadurch unserem Thema im Unterricht näherkamen. Es war eine super Klassenfahrt, an der man nichts dran aussetzen kann. Wir können uns so eine Fahrt auch in Zukunft wieder vorstellen und behalten die Erinnerungen bei uns.
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